Spielmechanik: Worker Placement

Spielmechanik: Worker Placement

Worker Placement ist eine Abwandlung von Action Drafing. Der Unterschied ist, dass Aktionen nicht mit Karten repräsentiert werden, sondern durch offen liegende Felder. Ein Aktionsfeld wird ausgewählt indem ein “Arbeiter”-Marker auf das entsprechende Feld gelegt wird.

Dabei ist nur eine limitierte Auswahl an Token und “Arbeitsplätzen” verfügbar.

Im Laufe der Zeit sind Erweiterungen dieses Prinzips entstanden.

Keydom (1998)

In einer alten Burg und den umgebenen Ländereien tobt ein erbitterter Wettstreit der Spieler, um Rohstoffe und Macht. Jedem stehen mehrere Arbeiter mit unterschiedlichen Spezialisierungen zur Verfügung. Die Spezialisten werden auf Orten in und außerhalb der Burg eingesetzt um Rohstoffe zu beschaffen.

Nur der Arbeiter mit der höchsten Zahl auf dem Rücken wird sich durchsetzen, alle anderen gehen leer aus. Wenn dann auch noch der richtige Spezialist zum passenden Ort entsendet wird, hagelt es zusätzliche Rohstoffe.

Da die Arbeiter mit verdeckten Zahlen gespielt werden, entsteht Spannung, weil man einschätzen muss, was die anderen Spieler gewählt haben. Wobei diese natürlich auch Bluffen könnten.

Quelle: https://boardgamegeek.com/boardgame/294/keydom

Anachrony (2017)

Am Ende der Zeit haben sich die Menschen in Gruppen organisiert die den letzten Kampf um die verbliebenen Rohstoffe auf dem Planeten kämpfen.

Die Fraktionen können Arbeiter in der eigenen Stadt einsetzen oder sie in die Ödnis schicken.

Zunächst gibt es die dringend benötigten Rohstoffe nur in der Ödnis, um dort zu Überleben benötigen die Arbeiter allerdings Anzüge mit integriertem Exo-Skelett. Im Verlaufe des Spiels kann man allerdings zusätzliche Gebäude errichten die neue Möglichkeiten eröffnen.

Auch hier gibt es ausgebildete Spezialisten, die bestimmte Aktionen verstärken. Nach dem Einsatz kehren sie von den Strapazen erschöpft zurück und müssen mit Wasser erfrischt werden.

Man braucht zum richtigen Zeitpunkt die passende Spezialisten und genügend aktivierte Mechs um im Wettkampf zu dominieren. In der zweiten Spielhälfte erfolgt ein verheerendes Unglück, wodurch viele Außenaktionen wegfallen– wer vorbereitet ist, kann das mit eigenen Gebäuden ausgleichen.

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Black Forest (2024)

Im Schwarzwald des Mittelalters ist ein Wettstreit der Glasbläser ausgebrochen, jeder versucht den größten und produktivsten Hof zu bauen.

Im Wald zwischen den Höfen gibt es vereinzelte Orte in denen man sich die benötigten Rohstoffe besorgen kann. Allerdings bietet jeder Ort nur begrenzten Platz.

Der Arbeiter kann entlang von Wegen zu neuen Orten wandern um andere Aktionen auszuführen. Der mühsame Weg erfordert allerdings Proviant um die Reise heil zu überstehen.

Der fahrende Händler kann dafür sorgen dass die Aktionen zweier Orte vertauscht werden, was unter Umständen andere Glasbläser dazu zwingen kann Ihre Strategie zu ändern.

Mit nur einem beweglichen Arbeiter fühlt sich das Spiel wie eine Reise durch den Schwarzwald an.

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Fazit

Worker Placement ist ein vielseitiger und strategisch anspruchsvoller Mechanismus, der in vielen Brettspielen zum Einsatz kommt. Seine Grundidee – begrenzte Plätze für Aktionen mit Konkurrenzdruck – sorgt für spannende Entscheidungen und direkte Interaktion zwischen den Spielern.

Durch Variationen wie:

  • verdeckte Zahlenwerte (Keydom), die taktisches Bluffen ermöglichen
  • Spezialisierung von Arbeitern und Ressourcenmanagement (Anachrony) wodurch vorrausschauende Planung notwendig wird
  • oder bewegliche Aktionsfelder und dynamische Spielpläne (Black Forest) was zu kurzfristigen Plan-Änderungen führen kann

entsteht ein großes Spektrum an Spielgefühlen – von planungsintensiv bis opportunistisch, von konfrontativ bis Rätsel behaftet.

Moderne Spiele nutzen Worker Placement oft als Herzstück, erweitern es aber gezielt mit anderen Mechaniken, um Tiefe, Immersion und Wiederspielwert zu erhöhen. Damit bleibt der Mechanismus trotz seiner langen Geschichte frisch und innovativ.

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